Ganz wichtig für ein leckeres und saftiges Sandwich aus dem Sandwichmaker ist der geeignete Käse. Er gibt dem Toast die richtig Würze und ganz viel Geschmack. Durch seinen hohen Fettgehalt ist der Käse der perfekte Geschmacksträger und daher für den richtigen Genuss unverzichtbar.
Aber welche Käsesorte mit welchem Fettgehalt eignet sich am besten für ein Sandwich aus dem Sandwichmaker? Manche Sandwich-Liebhaber schwören auf Scheiblettenkäse, andere verwenden ausschließlich die bekannten und traditionell hergestellten Käse, wie Gouda oder Emmentaler.
Käse, der gut zerläuft: Gouda, Emmentaler und Edamer
Jede Käsesorte hat ursprünglich einen ganz bestimmten Fettgehalt. Natürlich ist die Industrie in den vergangenen Jahren auch auf den sogenannten Fett-frei-Zug mit aufgesprungen und hat in diesem Zuge, traditionelle Käsesorten „entfettet“.
Sie werden in den Kühlregalen der Supermärkte unter dem Begriff „light“ angepriesen und verkauft. Natürlich im Prinzip eine super Sache, doch für die Zubereitung von extrem leckeren Sandwiches und Panini eignen sich diese entfetteten Käse-Scheiben nur bedingt. Der holländische Klassiker Gouda hat zum Beispiel einen Fettanteil von rund 48 % und schmilzt und zerläuft daher sehr gut. Leider wird eine Light-Version des guten alten Gouda dieses nicht erreichen.
Den Gouda gibt es in verschiedenen Varianten: Jung, mittelalt und alt. Je älter der Gouda, desto trockener sind allerdings die Scheiben und eignen sich nicht so gut für die Sandwich-Zubereitung wie die junge Variante.
Auch der Schweizer Emmentaler hat einen hohen Fettgehalt von 45%. Er schmilzt ebenfalls sehr gut im Sandwichmaker. Der Emmentaler hat einen sehr würzigen Charakter und ist deshalb für Sandwiches mit viel Geschmack besonders gut geeignet.
Der ebenso aus Holland stammende Edamer ist mit ca. 40% Fettgehalt ein wenig leichter. Aber auch diese Käse-Sorte eignet sich hervorragend für Sandwiches.
Scheiblettenkäse, auch eine gut Möglichkeit!
Wer kennt Scheibletten-Käse eigentlich nicht. Der Schmelzkäse in Scheibenform ist seit den 70ziger Jahren nicht mehr aus deutschen Haushalten wegzudenken. Er wird sehr gern für die Zubereitung der Kultspeise Toast Hawaii oder von saftigen Cheeseburgern verwendet.
Natürlich gibt es Scheibletten-Käse in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen wie Edamer und Gouda. Ob die Käsemeister der traditionellen Käsereien mit der Herstellung von Scheibletten-Käse einverstanden sind, ist fraglich.
Zu sehr unterscheidet sich wahrscheinlich die Herstellungsweise von dem traditionellen Verfahren. Nach der deutschen Gesetzgebung hat ein Scheibletten-Käse aus mindestens 50% aus Käse bestehen, sonst darf er nicht Schmelzkäse genannt werden. Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Scheibletten-Käses sind die Schmelzsalze. Sie gelten allerdings als nicht besonders gesund.
Soweit zu den traditionellen Käsesorten, die wir Bundesdeutschen am liebsten auf unseren Sandwiches und Panini verwenden. Doch werfen wir einmal einen Blick über unsere Grenzen zu anderen Nachbar.
Gorgonzola
Bereits seit dem 11. Jahrhundert wird Gorgonzola in Italien hergestellt. In seiner Ursprungsregion, der Lombardei, wurde er urspünglich Stracchino di Gorgonzola oder Stracchino verde. Der Name Gorgonzola stammt von einer Ortschaft in der Lombardei, auf den sich die zahlreichen produzierenden Gemeinden einigten.
Per Verordnung darf der Gorgonzola lediglich in Regionen Italiens hergestellt werden. Im Piemont sind dies die Provinzen Novara und Vercelli, die Provinz Cuneo, die Provinz Biella sowie die Provinz Verbania und das Gebiet rund um Casale Monferrato. In der Lomardei, der Ursprungsregion des Gorgonzolas sind dies die Provinzen Bergamo, Brescia und Como, die Provinzen Cremona und Lecco, Provinz Lodi, die Stadt Mailand sowie die Provinzen Monza, Pavia und die Provinz Varese.
Der typische Gorgonzola hat eine dicke, rötliche Rinde, die stellenweise bereits graue Schimmelflecken aufweisen kann. Der Käse ist extrem weich und auch streichfähig. Das weiß bis strohgelbliche Innere ist von grünblauen Schimmel-Adern durchzogen. Dieser Schimmel ist erwünscht und das Besondere am Gorgonzola. Er unterstreicht den würzig-pikanten Geschmack des Käses mit einer leicht süßen Note.
Ein Käse, der insbesondere gemeinsam mit Obstsorten wie Birne oder Weintraube extrem lecker ist. Hier bietet sich insbesondere sehr experimentierfreudigen Sandwich-Fans eine große Bandbreite von Zubereitungsweisen.
Der Taleggio
Ebenfalls aus der Lombardei stammend: Der Taleggio. Bereits die Römer schätzten diese sehr cremige Käse-Sorte. Es ist sogar überliefert, dass bereits Marcus Tullius Cicero Vorgänger-Varianten dieses Käses sehr schätzte.
Der Taleggio, den wir heute in italienischen Lebensmittel-Geschäfte kaufen können, geht möglicherweise auf einen Käse zurück, der bereits im Mittelalter in Höhlen des Val Taleggio bei Bergamo hergestellt wurde. Und bereits im 13. Jahrhundert wurde laut alten Dokumenten Handel mit dem Taleggio getrieben. Damit dürfte diese ehrwürdige Käsesorte wohl einer der ältesten Weichkäse sein.
Hergestellt wird der Taleggio vornehmlich im Herbst und im Winter, wenn die Kühe von dem langen Sommern auf den Almen und dem erforderlichen Almabtrieb müde im Tal angekommen waren, weshalb der Käse, wie auch der Gorgonzola, als Stracchino (der Müde) bekannt geworden ist. Mit wachsendem Bekanntheitsgrad musste die Produktion des Weichkäses dann auch auf die Po-Ebene ausgedehnt werden, um der Nachfrage gerecht werden zu können.
Bei recht jungem Käse ist die Rinde des Taleggio noch sehr dünn. Dies ändert sich allerdings mit zunehmendem Alter. Dann wird sie immer dicker und wellig. Dabei sollte sie allerdings möglichst keine Risse zeigen.
Das blassgelbe Innere des Käses ist geschmeidig und sehr gut zu verstreichen. Die vereinzelten kleinen Löcher in dem sogenannten Teig (dem Inneren des Käses) sind typisch und tragen dazu bei, dass der Käse leicht auf der Zunge zergeht.
Heute kann man den Taleggio in zwei verschiedenen Varianten kaufen. Zum einen wird der Käse sowohl als Fabrikkäse aus pasteurisierter Milch angeboten. Die andere Variante besteht aus Rohmilch und wird als Bauernkäse hergestellt.
Dabei ist der Käse aus der industriellen Herstellung im Teig etwas heller und auch milder im Geschmack. Rohmilch-Varianten in bester Qualität weisen ein sehr charakteristisches und würziges Aroma auf.
Es erinnert den Käse-Freund an den Geschmack von Rosinen, Nüssen oder auch Zitronen. Der Geschmack wird von Kennern als sehr angenehm würzig und fruchtig mit leichten Anklängen von gerösteten Nüssen beschrieben.